Daseinsvorsorge für die Leader-Region Kamptal - was sich ändern sollte
Unterricht(c)Schule im Dialog
An der Themenbörse angeboten und mittlerweile als Masterarbeit umgesetzt: Alexandra Prinz gibt Antworten darauf, was die Leader-Region Kamptal in der Daseinsvorsorge aufgrund des demographischen Wandels unternehmen sollte.
Alexandra Prinz schaut sich in ihrer Masterarbeit „Auswirkungen des demographischen Wandels auf die Daseinsvorsorge am Beispiel der LEADER Region Kamptal“ die Leader-Region Kamptal ganz genau an. Neben einer umfassenden Stärken-Schwächen-Analyse der Region in Bezug auf den demographischen Wandel leitet sie daraus ab, wie das Kamptal in der Daseinsvorsorge für die Bevölkerung agieren sollte. Kernaussage: ohne Miteinander geht es nicht. Eine Kooperation der Akteur*innen auf allen räumlichen Ebenen (überörtlich/regional/örtlich) sowie der öffentlichen Hand und Privatwirtschaft ist unumgänglich, um den umfangreichen Bereich der Daseinsvorsorge zu sichern.
Die Bevölkerungsentwicklung der LEADER Region Kamptal ist heterogen. Gemeinden mit einem Bevölkerungszuwachs liegen neben Gemeinden mit Bevölkerungsrückgang. Auch die Altersverteilung innerhalb der Region ist sehr unterschiedlich. Die Gemeinden haben daher, je nach Raumtyp, unterschiedliche Herausforderungen und brauchen somit auch verschiedene Herangehensweisen im Umgang mit der demographischen Veränderung.
Herausforderungen für die Leader-Region Kamptal
Der Bedarf in der Pflege wird weiterhin ansteigen und es wird vielfältigere Betreuungsarten sowie Wohnformen für Ältere brauchen. Gleichzeitig müssen Maßnahmen gesetzt werden, um einem Mangel an Pflegepersonal entgegenzuwirken. Auf der anderen Seite steigt trotz Geburtenrückgang die Nachfrage nach Kinderbetreuungsplätzen. Dennoch wurden auch Schulstandorte in Frage gestellt. Im Gegensatz zueinander stehen auch die leerstehenden Gebäude und Geschäftsflächen in einigen Ortszentren sowie die Einkaufszentren mit großen Parkplätzen an den Ortsrändern. Die ältere Bevölkerung sowie die unterschiedlichen Lebensbedürfnisse beeinflussen außerdem den öffentlichen Verkehr, weshalb das Angebot bedienerfreundlicher und flexibler werden muss.
Gemeinden mit einem großen Bevölkerungszuwachs werden zusätzlich Integrationsmaßnahmen brauchen, um ein harmonisches Miteinander der EinwohnerInnen gewährleisten zu können.
Erste Antworten und Lösungsvorschläge
Grundsätzlich gab es in der Region schon einige Ansätze bzw. Reaktionen auf die demographische Veränderung und deren Auswirkungen auf die Daseinsvorsorge. Gemeinden wie Pölla, Langenlois, Gföhl, Rastenfeld oder Echsenbach scheinen hier aktiver als manch andere Gemeinde. Innovative Herangehensweisen waren beispielsweise das Projekt IST-Mobil, private Initiativen bei der Kinderbetreuung, multifunktionale Nutzung leerstehender Objekte oder diverse Kooperationen.
In den raumordnungsrelevanten Dokumenten auf unterschiedlichen räumlichen Ebenen wird der demographische Wandel meist als Querschnittsthema gesehen. Dennoch fehlt in den Entwicklungsstrategien der Gemeinden oftmals dieser Bezug zum demographischen Wandel. Daher sollten Bevölkerungsprognosen auch auf kleinräumiger Ebene erstellt werden, die die Gemeinden in den Entwicklungsstrategien zur Planung aufnehmen können. Wichtig wäre auch, dass Maßnahmen nicht nur auf kurze politische Planungsperioden, sondern mittel- bis langfristig und ausgelegt werden.
Von einigen Leader-Regionen durchgeführte Demographie Checks berücksichtigen Auswirkungen auf die Daseinsvorsorge. Auf planerischer Ebene sollte überdies untersucht werden, inwieweit die Raumordnung mit anderen (Fach)Abteilungen des Landes bei z. B. Kindergärten, Wohnungsförderung oder Landeskliniken und Landesbetreuungszentren zusammenarbeiten könnten. Die Koordinierung dieser Zusammenarbeit wäre sehr wichtig, um einen integrativen Ansatz in der Planung zu erzielen.