Das war der Impact Award 2022
Die GFF NÖ lud erstmals zur Vernetzungsveranstaltung Impact Award 2022 am 17.November nach St. Pölten ein.
Am überzeugendsten war Synthesechemiker Walter Kuba mit der Präsentation seines Projektes "The perfect match - Tools for controlling molecules in living systems".
Das in seiner Dissertation neu entwickelte und bereits patentierte Molekül gehört zur nächsten Generation von trans-Cyclooctenen und übertrifft das in der klinischen Phase untersuchte TCO in seiner Performance um Größenordnungen. Deshalb zählt es zu einem vielversprechenden Kandidaten bei der Entwicklung diagnostischer und therapeutischer Plattformen im Kampf gegen bösartige Erkrankungen. Die Dissertation wurde am Austrian Institute of Technology in Kooperation mit der Technischen Universität Wien verfasst. Walter Kuba wird am 8. Dezember im Podcast der APA-Science „Nerds mit Auftrag“ Einblicke in seinen Lebensweg und seine Erfahrungen als Jungwissenschaftler geben.
Der zweite Platz ging an Renate Weiß von der Universität für Bodenkultur, die in ihrer Dissertation folgende Forschungsfragen positiv beantworten konnte: "Haben aus Abfallstoffen produzierte Enzyme die Fähigkeiten herkömmliche Industriechemikalien zu ersetzen und können aus Lignin, einem Nebenerzeugnis der Papierindustrie, durch enzymatische Modifikation neue Materialien entwickelt werden?".
Das breite Spektrum der geförderten wissenschaftlichen Forschungsarbeiten wurde mit dem 3. Platz der Dissertation von Katharina Auer-Voigtländer von der Fachhochschule St. Pölten noch erweitert. Sie untersuchte in Ihrem Forschungsprojekt Ankommensprozesse und Subjektpositionierungen fluchtmigrierter Menschen im europäischen Asylsystem am Beispiel Österreichs.
Bei den Posterpräsentationen der noch laufenden Forschungsprojekte aus den Science Calls 2018 und 2019 gingen die Preise an Carmen Rehm, die in ihrer Arbeit den Vibrio cholerae Bakterien in Niederösterreichs
Badeteichen auf der Spur ist, Christoph Preimesberger, der das Selbstentzündungsverhalten von Holz untersucht und Kathrin Merle Bieber, die sich mit dem Tragen von Tracht durch Jüdinnen und Juden als Repräsentation der Zugehörigkeit in Wien und Niederösterreich zwischen Aufkommen der Sommerfrische und 1938 beschäftigt.
Für die Jury konnten Wolfgang Renner (Leiter Wiener Zeitung Akademie) und Leo Capari (Technology Transfer Manager bei tecnet equity NÖ Technologiebeteiligungs-Invest GmbH) gewonnen werden. Moderiert wurde die Veranstaltung von der Wissenschaftsjournalistin Ruth Hutsteiner (ORF Wissenschaft).
Genetiker und Aufsichtsratsvorsitzender der GFF NÖ, Markus Hengstschläger, begeisterte mit seiner pointierten Keynote das Publikum und rief die Wissenschaftler*innen dazu auf, die Latte für Ihre Forschungsziele hoch zu legen. Umweltbiologin und Preisträgerin Renate Weiß nahm diese Aufforderung zum Anlass und ließ das Publikum und die Jury aufhorchen mit ihrem Forschungsziel, in Zukunft Autoreifen entwickeln zu wollen, die umweltverträglich sind.