Antibiotikaresistenz, Bakterienfresser und Forschung
Elektronenmikroskopische Aufnahmen Bakteriophage
Infektionen verursacht durch antibiotikaresistente Bakterien stellen ein globales Gesundheitsproblem dar. Die Verbreitung von multiresistenten Mikroorganismen multipliziert diese Problematik, trotz zahlreicher Gegenmaßnahmen und modernster Spitalshygiene. Die horizontale Ausbreitung der Antibiotikaresistenz zwischen verschiedenen Bakterien ist für eine Resistenzentwicklung während einer Therapie, aber auch für den Resistenzerwerb in der Umwelt und für die genetische Evolution von Bakterien von Bedeutung. Das Forschungsteam rund um Friederike Hilbert und Catia Pacifico (Veterinärmedizinische Universität Wien) mit den Projektpartnern des Universitätsklinikums St. Pölten (Christoph Aspöck) und dem Institute of Science and Technology Austria (Jon Bollback) hat herausgefunden, dass Phagen im Menschen eine wesentliche Rolle spielen. Bakteriophagen (Bakterienfresser) sind Viren, die darauf spezialisiert sind Bakterienzellen zu infizieren, sich in ihnen zu vermehren und diese dabei zu zerstören.
Sie sind für die zukünftige Medizin nicht nur als mögliche Medikamente, sondern auch für die Pathologie bakterieller Infektionen von Bedeutung, vor allem in Zeiten von wachsender Antibiotikaresistenz. Aber Antibiotika werden weiterhin eine bedeutende Rolle bei vielen bakteriellen Erkrankungen spielen.
Das Forschungsprojekt wurde im Rahmen des Life Science Calls 2014 von der Gesellschaft für Forschungsförderung NÖ mit Mitteln des Landes Niederösterreich gefördert.
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