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Aktuelles

28.03.2022

Handeln - und zwar jetzt! Das war das Symposion Dürnstein 2022

Ausverkauftes 11. Symposion Dürnstein zum Thema Klima

© Klaus Ranger

Rund 360 Gäste in Präsenz und Online verfolgten von 24. - 26. März 20 Vorträge und Diskussionsrunden des 11. Symposion Dürnstein. Die ausverkaufte Veranstaltung fand bei sonnigem Wetter wieder im Prälatensaal und erstmals im Hof des Stift Dürnstein statt. Von der Gesellschaft für Forschungsförderung Niederösterreich m.b.H. (GFF) organisiert, hat sich das Symposion seit Jahren auch über die Grenzen Niederösterreichs hinweg als wichtiger Diskursort für gesellschaftspolitische Themen etabliert.

Dieses Jahr stand das hochaktuelle Thema „Klima“ im Vordergrund. Unter dem Titel „Klima: Seismograph für Natur und Gesellschaft“ diskutierten unter reger Beteiligung des Publikums auch bei der mittlerweile 11. Ausgabe internationale Expertinnen und Experten aus verschiedenen Disziplinen. So waren u.a. der deutsche Wissenschaftssoziologe Sebastian Helgenberger, die aus Bangladesch stammende Klimaaktivistin Tonny Nowshin, der kenianische Ökologe Mordecai Ogada oder die österreichische Klimaanwältin Michaela Krömer dabei.

Barbara Schwarz, Geschäftsführerin der Gesellschaft für Forschungsförderung Niederösterreich m.b.H. (GFF) betont die Wichtigkeit der Veranstaltung als Ort des Austauschs und Diskurses: „Ich bin der festen Überzeugung, dass Kommunikation der Schlüssel zu Lösungen ist – wir brauchen ein Klima der Einsicht, ein Klima der gegenseitigen Toleranz und eine Offenheit des Denkens. In diesem Sinn leisten wir hier mit dem Symposion Dürnstein jedes Jahr einen kleinen Beitrag und freuen uns, wenn wir alle nach den drei Tagen mit neuen Gedanken und Ideen Dürnstein verlassen. Unseren Gedanken eine neue Richtung geben, das wollen wir hier ermöglichen!“

Geladen waren Fachleute aus den unterschiedlichsten Disziplinen. Am Eröffnungsabend diskutierten Sabine Herlitschka, Vizepräsidentin der österreichischen Industriellenvereinigung und Vorstandsvorsitzende der Infineon Technologies AG mit dem Unternehmer, Autor und ehemaligen Politiker Matthias Strolz und der Mitbegründerin der Fridays for Future-Bewegung Katharina Rogenhofer. Rund um die Wechselwirkungen von Ökonomie und Ökologie entwickelte sich ein intensiver Austausch mit dem Publikum.

Medienwissenschaftler Bernhard Pörksen brachte zum Thema ‚Klimakrise‘ den Blickwinkel der digitalen Kommunikation in die Diskussion ein. „Eines der größten Probleme unserer Zeit ist die Geschwindigkeit, mit der heute Informationen auf der Weltbühne des Netzes landen. Immer mehr Information unklarer Herkunft führt zu immer größerer Desinformation.“

Für die bekannte Doyenne der Meteorologie, Helga Kromp-Kolb, ist die Klimakrise eine klare Bedrohung der Zivilisation. „Aber am meisten fürchte ich mich – ausgelöst von der Klimakrise – vor soziale Unruhen und menschlichen Verwerfungen. Klimaschutz beginnt im Kopf – wir müssen alle umdenken!“

Und Sérgio Costa, Soziologe und Lehrender an der Freien Universität Berlin, bringt es gesellschaftspolitisch den Punkt: „Gesucht wird eine Gesellschaft, die andere Ziele verfolgt als Wachstum um des Wachstums willen.“

Den Abschluss bildete die Diskussionsrunde mit Gernot Wagner, austro-amerikanischer Klimaökonom und Autor, Johannes Pressl, Bürgermeister von Ardagger und Präsident des NÖ Gemeindebunds, Maria Vassilakou, international tätige Beraterin für urbane Transformations-Strategien und Transition Management und ehemalige Vizebürgermeisterin von Wien und der Kuratorin Ursula Baatz moderiert von Doris Helmberger-Fleckl, Chefredakteurin Die FURCHE. Unter dem Titel "Heraus aus der Klimakrise: Fragen für eine globale Zukunft" wurden sowohl die Anforderungen aus dem ländlichen Raum als auch die urbane Perspektive beleuchtet. Dort wo das öffentliche Netz bereits sehr gut ausgebaut ist und die Grundstückspreise enorm hoch sind, fallen der Verzicht auf Auto und Eigenheim leichter. Bei tiefschneidenden Veränderungen wie Änderugen von Flächenwidmungsplänen oder beim Anheben der Preise für fossile Brennstoffe braucht es eine Einbindung der Bevölkerung um diese Entscheidungen tragfähig gestalten zu können. Alle Vortragenden waren sich unisono einig, dass es notwendig ist, sofort mit dem Prozess zu beginnen.

Kuratorin Ursula Baatz freut sich über eine gelungene Veranstaltung: „Ein Symposion ist dann erfolgreich für mich, wenn das Publikum Input auf vielen Ebenen erhält und Denkschablonen aufgebrochen werden – speziell solche, die mit Abwertung und Ausgrenzung zu tun haben.“

Für alle, die nicht live oder per Stream dabei sein konnten, gibt es die Möglichkeit zum Nachhören: Viele Programmpunkte werden wie jedes Jahr auf die Symposion-Website zum Nachhören gestellt.
Vorträge und Diskussionsrunden sind ab Anfang April auf der Symposion-Website abrufbar.

www.symposionduernstein.at


Bilder zu der Veranstaltung finden Sie unter: https://www.symposionduernstein.at/mediathek/fotos

Presseaussendung und Fotos: https://presse.artphalanx.at/symposion-durnstein-2022/

 

 

Gast aus dem Publikum stellt Frage an Bernhard Pörksen

Gast stellt Frage an Medienwissenschaftler Bernhard Pörksen.

© Klaus Ranger
ein Mann und eine Frau diskutieren in der Pause im Hof vom Stift Dürnstein

Diskussionen wurden in den Pausen im Hof des Stift Dürnstein angeregt weitergeführt.

© Klaus Ranger
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