Tradition und Sprache: unser Beitrag zur Langen Nacht der Forschung 2024
Die Forscherinnen der beiden von der GFF geförderten Forschungsprojekte zu Sprache und Tradition nahmen sich in den neu renovierten Räumlichkeiten der Ehemaligen Synagoge St. Pölten viel Zeit für die Fragen des interessierten Publikums.
Die Lange Nacht der Forschung 2024 lockte 10.000 Interessierte nach Niederösterreich, wo über 90 Institutionen und Unternehmen ihre Türen öffneten, um Einblicke in ihre Forschungsprojekte zu geben. Einer der Standorte war die Ehemalige Synagoge St. Pölten, wo die GFF NÖ zwei ihrer geförderten Projekte vorstellte: „Koschere“ Lederhosen & „jüdische“ Dirndln? und Sprachvielfalt in Niederösterreich.
„Koschere“ Lederhosen & „jüdische“ Dirndln?
Dieses Forschungsprojekt von Merle Bieber für das Institut für jüdische Geschichte Österreichs untersuchte die Geschichte der Trachtenmode und deren Rolle in der Schaffung von Zugehörigkeit und Abgrenzung. Trachten, die oft als Symbole regionaler Identität betrachtet werden, haben auch eine komplexe Geschichte der Inklusion und Exklusion.
Sprachvielfalt in Niederösterreich
Das zweite vorgestellte Forschungsprojekt von Agnes Kim führte die Besucher auf eine linguistische Zeitreise durch die Region. Entgegen der Annahme, dass Niederösterreich immer ein rein deutschsprachiges Land war, zeigte die Forschung, dass die Region eine reiche sprachliche Vielfalt aufweist. Historische Dokumente und aktuelle Studien belegen, dass hier einst eine Vielzahl von Sprachen gesprochen wurde. Diese Vielfalt spiegelt die kulturellen und politischen Einflüsse wider, die Niederösterreich im Laufe der Jahrhunderte prägten.
Ausblick auf 2026
„Die abermals hohe Besucherzahl ist sehr erfreulich und spricht für die Neugierde der Menschen“, freuen sich Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner und der für Wissenschaft zuständige LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf. Die nächste Lange Nacht der Forschung findet 2026 statt. Diese Veranstaltung bietet wieder die Gelegenheit, in die Welt der Wissenschaft einzutauchen und direkt mit den Forscherinnen und Forschern aus Niederösterreich in Kontakt zu treten. Bis dahin bleibt die Erinnerung an eine inspirierende Nacht, die die Brücke zwischen Wissenschaft und Öffentlichkeit erfolgreich geschlagen hat.
Die Wissenschaftlerin Agnes Kim nimmt die Fragen der Besucher*innen auf und erklärt an Hand von Begriffen wie "Powidl" und "Feschak" oder "Jause" woher der Wortursprung stammt.
"Erkennen Sie den Fehler?" Mit dieser Frage provoziert Merle Bieber die Besucher*innen in der Fotowühlkiste mit Bildern prominenter Menschen in Tracht aus der Vergangenheit zu stöbern.